Die große Jahresumfrage ist jedes Jahr unser wichtigstes Mittel, um grundlegend zu evaluieren, wie die letzte Saison aus der Sicht der Mitglieder gelaufen ist. Vielen Dank erstmal für eure Zeit und eure richtig guten Rückmeldungen! Wir sind immer wieder froh darüber so engagierte Menschen mit klugen Gedanken und Beiträgen dabei zu haben. Es macht Spaß eure Kommentare zu lesen!
Besonders spannend ist jedes Jahr die teilweise Gegensätzlichkeit der Einschätzungen:
“Ich habe die Kiste v.a. Für Salat- freue mich also immer sehr über den vielen Salat! :).”
“Hätte gerne weniger Salat, die Menge ist als Single schwer zu bewältigen.”
Ihr seht: Die einen verbrauchen spielend täglich einen Salat, andere eben nicht. Genau dieses breite Spektrum an Perspektiven macht die Umfrage für uns so wertvoll, denn es zeigt, wo wir gut aufgestellt sind und wo unterschiedliche Bedürfnisse miteinander in Balance gebracht werden müssen. Schauen wir nun etwas näher auf die Zahlen:
Wer hat teilgenommen?
Insgesamt haben 575 Mitglieder teilgenommen. 525 davon beziehen einen Ernteanteil.
61,9 % der Teilnehmenden sind seit mehr als zwei Jahren Mitglied bei KoLa Leipzig.
67,30 % beziehen einen S-Anteil, 22,2 % einen M-Anteil und 1,7 % einen L-Anteil.
Die Mehrheit (41,2 %) der KoLa-Anteile wird von Zwei-Personen-Haushalten verbraucht,12,7 % von 1-Personen-Haushalten, 16,35 % von 3-Personen Haushalten und 21 % von 4 oder Mehr-Personen-Haushalten.
Zufriedenheit mit den Ernteanteilen und der Organisation
Gesamtzufriedenheit mit den Ernteanteilen: 94 % sind eher zufrieden oder sehr zufrieden. Bei den wenigen unzufriedenen Rückmeldungen werden wir unabhängig von dieser Gesamtauswertung nochmal genauer hinschauen, um die Ursachen im Detail nachzuvollziehen.
Preis-Leistungsverhältnis: 92 % sind eher zufrieden oder sehr zufrieden
Qualität: 92 % sind eher zufrieden oder sehr zufrieden
Frische: 94 % sind zufrieden oder sehr zufrieden
Mengen: 12 % haben das Gefühl die Kisten enthalten öfter oder oft zu wenig und 11 % haben das Gefühl die Kisten enthalten öfter oder sehr oft zu viel
Obst und Gemüsewünsche für die Anbauplanung 2026
Davon bitte Mehr:
Folgende Obst,- und Gemüsekulturen wurden bei der Frage “Davon wünschen wir uns mehr” am häufigsten angekreuzt. Es ist schon hier bei der Auswahl sichtbar: Bei den Auberginen gehen die Vorlieben auseinander. Bei anderen Kulturen herrscht jedoch eine große Einigkeit.
Besonders häufig wurde der Wunsch nach mehr Frucht- und Sommerkulturen geäußert. An der Spitze der „Mehr davon“-Liste stehen:
- Gurken (rund 30 %)
- Aprikosen, Pfirsiche und Buschbohnen (je etwa 26 %)
- Brokkoli und Möhren (je rund 22 %)
- Auch Tomaten und Paprika sind eindeutige Favoriten.
- Im Freitext wurden außerdem häufig Kartoffeln und Erdbeeren genannt.
Wie gut, dass unsere Obstbäume jedes Jahr größer werden & die Anbaufläche im geschützten Anbau für das Fruchtgemüse erweitert wird. Dies Jahr haben wir leider bei den Möhren einen recht hohen Ernteverlust durch Mäusefraß.
Viele von euch wünschen sich außerdem als neue Kulturen Süßkartoffeln oder Zuckererbsen. Zuckererbsen sind im Anbau einfach & auch als Leguminose super in der Fruchtfolge. Leider ist die Ernte sehr, sehr aufwendig. Man kann jede Schote nur mit einer Hand ernten, mit der 2. Hand muss man die zarte Pflanze festhalten, damit sie nicht aus dem Beet gerissen wird.
Wir haben auf einer bisher ungenutzten Fläche Erdbeeren zur Selbsternte angepflanzt. Wir prüfen nun, ob wir dort nicht einfach auch noch ein Beet mit Zuckererbsen anlegen könnten. Da lässt sich die Zuckererbsen-Aussaat so takten, dass diese zeitgleich mit den Erdbeeren reif werden. Dann könntet ihr nicht nur Erdbeeren, sondern gleich noch Zuckererbsen ernten. Uns ist wichtig, dass niemand benachteiligt wird – daher überlegen wir zusätzlich, wie wir auch für diejenigen ausreichend Erdbeeren in die Kisten bekommen, die nicht selbst ernten können.
Bei der zweiten häufig gewünschten Kultur – der Süßkartoffel – müssen wir euch vorerst enttäuschen. Einer unserer Nachbarbetriebe hat den Anbau nun mehrere Jahre getestet und den Anbau aus Kostengründen wieder eingestellt. Die Ernte und die Lagerung sind kompliziert. Die Jungpflanzen in Bio-Qualität außerdem sehr teuer. Wir wagen uns da doch noch nicht heran, behalten die Kultur aber im Blick.
Davon bitte Weniger:
Auf der anderen Seite gibt es Kulturen, von denen sich viele Mitglieder weniger wünschen:
- Zuckerhut (fast 20 % wünschen sich weniger)
- Rettich (19 %)
- Mairüben (18 %)
- Sellerie und Stangensellerie (je 15 %)
- Chinakohl und Fenchel (je 15 %) – hier gehen die Meinungen aber stärker auseinander
- Im Freitext wurden außerdem häufiger ebenso Kartoffeln und Kräuter (besonders Thymian, Salbei, Pfefferminze, Bohnenkraut) genannt
Der Zuckerhut bleibt auch in diesem Jahr eine Kultur, die einige gar nicht mögen… Aus gärtnerischer Sicht würden wir jedoch nur ungern auf ihn verzichten: Er ist der einzige Salat, der noch viele Wochen nach der Ernte lagerfähig bleibt und dabei eine gute Qualität behält. So können wir auch im Winter frisches Blattgemüse liefern. Zudem gilt Zuckerhut als robuste und widerstandsfähige Kultur, die vergleichsweise wenig anfällig für Schädlinge und Pilzkrankheiten ist. Als Blattgemüse trägt er außerdem zu einer ausgewogenen Fruchtfolge im Freiland bei und ergänzt das Sortiment sinnvoll zwischen Wurzel- und Kohlgemüse. Also wir mögen den Zuckerhut sehr. Wir wissen dennoch, dass Zuckerhut in manchen Haushalten – insbesondere mit Kindern – schwer zu verarbeiten ist. Daher prüfen wir für die kommende Saison, den Anbauumfang etwas weiter zu reduzieren und versorgen euch außerdem weiter tapfer mit Rezeptideen.
Gerade bei den Kräutern werden wir eine Reduzierung ebenfalls besprechen. Für uns ist das Bündeln der einzelnen Sträuße aufwendig. Für eine ausgewogene Kiste sind die Kräuter aber vielen Menschen, auch hier im Team wichtig. Anderen sind jedoch gerade die eher in unserer Küche selten zum Einsatz kommenden Kräuter wie Salbei oder Thymian verständlicherweise zu viel.
Nur noch kurz was zu den Kulturen wo die Meinungen am weitesten auseinander gehen. Rote Bete wollen 11 % mehr, 11 % wollen sie weniger: Ein Patt. Kopfsalat wollen 8 % weniger, 7 % mehr.
Sämtliche kopfbildende Salate fügen sich super in die Fruchtfolge ein & sind von der Ernte,- und Pflegeaufwand ebenfalls sehr dankbar. Sie bleiben daher in dem Umfang ein sinnvoller Baustein in der Anbauplanung. Gleichzeitig ist klar: Wir können nicht jeden individuellen Wunsch erfüllen, aber wir achten darauf, dass die Vielfalt erhalten bleibt und jede Saison Raum für euer Lieblingsgemüse, aber auch für neue Entdeckungen bietet, auch wenn nicht jede Woche für jede Person alles perfekt passt.
Gewächshaus
Natürlich spiegelt sich der Wunsch nach mehr Fruchtgemüse, auch in der folgenden Frage wider. 53 % bevorzugen eher mehr Fruchtgemüse. 39 % wünschen sich eine ausgewogene Mischung. Einsame 1,43 % bevorzugen eher mehr Blatt,- und Frischgemüse.
Interesse an zusätzlicher Obstkiste
Mehr als die Hälfte (56 %) wäre an einer zusätzlichen Obst-Kiste interessiert, die unregelmäßig und ergänzend zum Ernteanteil bezogen werden kann.
Information und Kommunikation
- 97,7 Prozent der Mitglieder beziehen Informationen bevorzugt über den Newsletter.
- 72 Prozent fühlen sich sehr gut über Anbau und Genossenschaft informiert, 25 Prozent eher gut.
- Der Discord-Server wird bisher nur von 7 Prozent aktiv genutzt.
Fragen und Ideen
DANKE für euer vieles, vieles positives Feedback, eure konkreten Vorschläge & Gedanken zu KoLa im Allgemeinen und zur Solidarität! Wie spannende und wie schöne herzerwärmende Sätze euch dazu eingefallen sind. Wir sammeln alles und hoffen, dass ihr bei der Entwicklung von KoLa die ein oder andere Idee wiederfinden könnt! Hier findet ihr Antworten auf im Rahmen der Umfrage von euch gestellte Fragen:
Oben rechts auf unserer Homepage findet ihr den Button „Erntezettel“. Dort veröffentlichen wir mindestens 1 Tag vor der Lieferung, was in der Kiste sein wird – meist sogar 2–3 Tage vorher. Da wir frisch ernten, kann es kurzfristig zu Änderungen kommen (z. B. bei unerwarteten Ausfällen einzelner Kulturen). Meist Dienstag kommt zudem unser Newsletter. Am Ende des Newsletters ist ebenfalls der Link zum aktuellen Erntezettel.
Die Sortenangaben zu den Kürbissen und den Kartoffeln sind meist mit im Erntezettel ergänzt. Bei den Tomaten variieren die Sorten jede Woche stark. Wenn wir es zeitlich schaffen veröffentlichen wir Anfang nächsten Jahres mal wieder eine kleine Sortenkunde zu den angepflanzten Tomaten. Damit lässt sich dann meist erkennen, welche Sorte man dann in der Kiste hat.
Wir haben unter diesen Link einen Jahreskalender wo drin steht was jeden Monat geerntet wird:
https://kolaleipzig.de/kola-obst-gemuese/
Diesen findet ihr auf der Homepage am PC unter der Rubrik Ernte & Rezepte. Die Anbauplanung machen wir mit der Software Rucola Soft. Das so aufzubereiten, dass es allgemein veröffentlichbar ist, wäre sehr zeitaufwendig.
Es gab auch viel Lob für unsere Tomaten – vielen Dank dafür! Nichtsdestotrotz hätten insbesondere die Strauchtomaten geschmacklich besser sein können.
Das wichtigste Aroma-Geheimnis der Tomate ist die Sonne: Je trockener und heißer das Wetter, desto intensiver der Geschmack. Davon gabs letztes Jahr einfach zu wenig. Außerdem müssen wir immer ein gutes Gleichgewicht zwischen Aroma, Haltbarkeit und Ertrag finden – die geschmacklichen Qualitäten ertragsärmerer Sorten aus dem Kleingarten erreichen wir daher nicht immer.
Die Cherry- und Datteltomaten behalten wir im nächsten Jahr bei, bei den Strauchtomaten möchten wir neue Sorten ausprobieren.
Vielen Dank auch für den Tipp mit Coeur de Boeuf – den haben wir an unser Anbauteam weitergegeben.
Die Qualität schwankt von Jahr zu Jahr etwas, da der Krankheitsdruck stark von der Witterung abhängt – das liegt also nicht an der Sorte. Einen Teil der betroffenen Lieferung haben wir reklamiert, und die Qualität verbessert sich nun wieder.
Wir verstehen gut, dass manche sich eine zweiwöchentliche Kiste wünschen würden.
Allerdings können wir wirtschaftlich nur mit unserem wöchentlichen Abomodell (46 Kisten pro Jahr) stabil planen – wir würden sonst als Betrieb ins straucheln kommen. Das wären dann ja immerhin ca. 23 Kisten weniger im Jahr & wenn viele diese Variante wählen kommt einiges zusammen…
Vlt. findet ihr doch noch jemanden mit denen ihr euch die Kisten teilen könnt?
Auch hier: Wir verstehen das gut. Es ist für Menschen die häufig nicht da sind, schwer die Kiste immer “wegzuorganisieren”.
Das ist für uns tatsächlich am Ende eine wirtschaftliche Entscheidung: Jeder Joker mehr, ist für uns natürlich auch eine wöchentliche Einnahme weniger. Landwirtschaft ist ja leider immer eine knappe Kiste. Und wir haben noch ziemlich viele andere Baustellen wo wir Überschüsse reinstecken würden. Daher belassen wir es erstmal bei den 9 Jokern.
Wir freuen uns, dass die Frage nach mehr Jokern nur noch ganz, ganz vereinzelt auftritt. Die allermeisten von euch fahren gut mit den 9 Jokern.
Wir haben darüber tatsächlich auch schon nachgedacht. Mal schauen was noch so kommt 🙂
Die Frage kam ganz vereinzelt. Das Waschen mit der Restfeuchtigkeit sorgt dafür, dass der Salat schön frisch bei euch ankommt. Total feucht sollte er natürlich nicht sein, dafür wird nach dem Waschen die Kiste im Regelfall nochmal “geschüttelt”.
Manche Mitglieder bringen sich beim Abholen eine Dose oder Plastiktüte für den Salat mit. Das erleichtert das Abholen.
Blumenkohl und Brokkoli sind im Grunde die Blütenstände des Kohls. Manchmal beginnen die Pflanzen ganz plötzlich zu blühen – auch wenn die Köpfe noch recht klein sind. Das lässt sich mit ungeübtem Auge nicht immer erkennen, unsere Gärtner*innen haben dafür aber ein sehr gutes Gespür.
Um Erntespitzen abzufangen, ernten wir gelegentlich auch etwas früher, sodass die Köpfe kleiner ausfallen können.
Ja das geht. Den könnt ihr hier bei Uwe erwerben:
https://www.florastrassenimker.de/
Oder bei uns im Hofladen. Die Einnahmen gehen dann direkt an Uwe.
Gemeinsam mit unserer Berufsgenossenschaft SVLFG (Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau) sowie der Abteilung Arbeitsschutz der Landesdirektion Sachsen haben wir unsere Arbeitsschutzbelehrungen, Unterweisungen, Standards und Arbeitsabläufe umfassend überprüft und teilweise überarbeitet oder neu gestaltet.
Zur Unterstützung des Teams fanden mehrere Supervisionen und Termine zur Trauerbegleitung mit einer externen Psychologin für Traumabewältigung statt.
Eine zentrale Lehre aus dem Unfall ist die Erhöhung der Personaldecke: Die aktuelle Saison bewältigen wir mit deutlich mehr Beschäftigten und einer moderaten Anzahl an Überstunden und außerplanmäßigen Wochenendschichten.