mindestens 100.000 €
optimal 200.000 €
Obstbau in der Kola Leipzig eG
Inhaltsverzeichnis
Was wollen wir erreichen?
Bald wollen wir unsere jetzige Gemüsegenossenschaft um ganz viel OBST erweitern. Geplant hatten wir das von Anfang an. Und nun ist es soweit, dem Wunsch vieler Mitglieder nachzukommen, mehr regionales, ökologisch und solidarisch erzeugtes Obst in die Ernteanteile zu bekommen. Bis jetzt haben wir lediglich Wassermelonen selbst anbauen können, den restlichen Obstanteil müssen wir für unsere Ernteanteile zukaufen. Dies wollen wir ändern und auf ca. 3 Hektar unserer neuen Flächen in Taucha selber Kern-, Stein- und Beerenobst, wie auch Rhabarber, anbauen.
Unsere Ziele
Ehrlich gesagt, gibt es so viele Gründe dafür, unsere Gemüsegenossenschaft um Obstbau zu erweitern, dass wir es einfach tun müssen. Hier die wichtigsten:
Steigerung der Attraktivität durch Erweiterung des Sortiments
- die Verfügbarkeit von Obst in regionaler Bio-Qualität ist stark eingeschränkt. Durch die eigene Produktion werden unsere Ernteanteile vielseitiger, gesünder und attraktiver. Zusätzlich kann das Sortiment durch eigene Verarbeitungsprodukte wie beispielsweise Fruchtsäfte ergänzt werden.
Ausbau der Teilhabe und Transparenz
- Durch die eigene Produktion können unsere Mitglieder vor Ort am Anbau teilhaben, uns Feedback geben und mehr über den Obstbau lernen. Dazu werden Veranstaltungen zum Thema Obst wie beispielsweise gemeinsame Arbeits- & Ernteeinsätze, Ackerbegehungen und Workshops stattfinden.
Steigerung der Unabhängigkeit & Verbesserung der Ökonomie
- Durch die eigene Produktion machen wir uns unabhängig von externen Lieferanten, vermeiden zusätzliche Lieferketten und streuen unser Produktionsrisiko. Zusätzlich können Arbeitsspitzen in unserer Genossenschaft verteilt und Synergien genutzt werden. Die hohe Attraktivität unserer Erntekisten sichert den langfristigen Fortbestand der Genossenschaft.
Umweltschutz & Ökologie
- Die verschiedenen vorgesehenen Anbausysteme in Verbindung mit den bereits gepflanzten Hecken bieten vielfältigste Strukturen und schaffen so zusätzlichen Lebensraum für viele seltene Arten. Diese hohe Biodiversität stabilisiert ihrerseits wiederum das Produktionssystem und hilft den Schädlingsdruck zu verringern. Die geschaffenen Raumelemente wirken Wind- und Wassererosion entgegen und binden CO2 in Holz und Boden. Durch die Auswahl widerstandsfähiger Sorten kann die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln deutlich reduziert werden.
Zukunft Gestalten – Innovationen umsetzen
- Durch die Neuanlage der Produktionsflächen können wir von Anfang an unsere ökologischen und nachhaltigen Ziele für den Obstbau im Sinne einer naturnahen Wirtschaftsweise umsetzen. So hoffen wir ein Beispiel für eine zukunftsorientierte Obstproduktion geben zu können.
Was genau wollen wir anbauen?
Auf unseren neuen Flächen direkt im Anschluss an unser Gemüse wollen wir zukünftig Kernobst wie Apfel, Birne und Quitte, Steinobst wie Pflaume, Aprikose und Pfirsich und Beerenobst, wie Erdbeeren und Tafeltrauben, sowie Rhabarber anbauen.
Einige der Kulturen sind typisch für wärmere Standorte und profitieren vom bereits stattgefundenen Klimawandel. Alle geplanten Kulturen sind mehrjährig und sorgen für eine gewisse Bodenruhe. Ein Großteil der Baumkulturen braucht einige Jahre, bis wir die ersten Früchte ernten können. Deswegen werden auch Rhabarber und Erdbeeren das Sortiment ergänzen, welche bereits im zweiten Standjahr geerntet werden können.
Mit der Neuanlage haben wir die Möglichkeit Anbausysteme selber zu bestimmen und die Vitalität der Anlagen zu erhöhen, indem wir ihnen ihre natürliche Wuchsform zurückgeben. So wollen wir bei Äpfeln, Quitten und Steinobst keine Spalieranlagen mit Drahtunterstützung bauen, sondern Halbstamm-Bäume pflanzen, die bis zu vier Meter hoch werden. Bei der Sortenwahl wollen wir neue pilzwiderstandsfähige Sorten nutzen, um den Einsatz von Fungiziden stark zu reduzieren. Diese finden im Handel aufgrund ihrer unbekannten Namen wenig Absatz, sind geschmacklich aber sehr gut. Durch den Aufbau von Nützlingspopulationen und der Förderung verschiedener Vogelarten durch Nistkästen wollen wir den Druck durch tierische Schädlinge geringhalten. Durch die Einsaat von Blühstreifen in den Gassen wollen wir die Biodiversität erhöhen, Insekten fördern und dadurch zusätzlich eine bessere Befruchtung der Blüten erreichen. Unsere Mission ist es also nicht nur biologisch Obst zu erzeugen und chemische Substanzen zu vermeiden, sondern weiter zu gehen und ein intaktes Ökosystem aufzubauen.
Finanzierung und Kosten
Zur erfolgreichen Umsetzung unseres geplanten Projektes benötigen wir für die Aufbauphase aller Projektbestandteile bis 2028 rund 200.000 €. Die Finanzierung wollen wir über eine Crowd-Invest Kampagne im Juli und August 2021 ermöglichen. Hier können Mitglieder uns ein Nachrangdarlehen geben, das wir mit bis zu 2% verzinsen.
Mehr Infos dazu gibt es auf www.kolaleipzig.de/darlehen-geben.
Zusätzlich haben wir eine Förderzusage über das sächsische Förderprogramm „Mehrwert – Nachhaltig aus der Krise“ bekommen, welche uns in den ersten 18 Monaten (bis Ende 2022) 50 % der Kosten erstattet.
Wir haben uns entschlossen die Größe des Projektes abhängig von unserem tatsächlich vorhandenen Budget zu machen. Das bedeutet, dass die Anschaffungen im Bereich Technik und die Anlage der Steinobstkulturen, Tafeltrauben und der Streuobstwiese entsprechend der Höhe der eingeworbenen Nachrangdarlehen ausfallen werden und dem unten genannten Stufenplan folgen.
Unser Stufenplan
Abhängig von der Finanzierung können wir die Größe und Vielseitigkeit unseres zukünftigen Obstprojektes planen: wenn wir zusätzlich zur Landesförderung 100.000 € durch Nachrangdarlehen einwerben können, sind wir in der Lage die erste Stufe umzusetzen. Bei einem Volumen von 150.000 € nehmen wir zusätzlich die zweite Stufe in Angriff. 200.000 € geben uns genügend Spielraum, um das komplette Projekt zu realisieren (siehe Abbildung).
Erträge und Verteilung auf die Mitglieder
Bis unsere Bäume in den Vollertrag kommen, was 5 bis 8 Jahre je nach Kultur dauern kann, wollen wir bereits ab 2023 Rhabarber, Erdbeeren und natürlich Wassermelonen in unsere Kisten füllen. Nach und nach wird dann weiteres Obst hinzukommen. Ab Beginn des Vollertrags aller Anlagen rechnen wir mit reichlich 60 Tonnen Obst jährlich, was es uns ermöglichen wird 1500 Mitglieder wöchentlich (im jährlichen Durchschnitt) mit 0,75 kg Obst bzw. Saft zu versorgen. Bei einem M-Ernteanteil werden Mitglieder voraussichtlich ab 2028 im Jahr 37,5 kg Obst jährlich von uns erhalten können. Für den vollen Umfang an Obst ist ein Aufschlag je M-Kiste von 3€ vorgesehen.
Wir planen folgende Häufigkeit der verschiedenen Obstsorten:
Kultur |
Apfel |
Birne |
Quitte |
Rhabarber |
Erdbeere |
Wassermelone |
Pflaumen |
Weintrauben |
Pfirsich |
Aprikose |
Saft |
Die maßnahme Obstbau wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf grundlage des vom sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes
Anzahl der Lieferung in Ernteanteilen |
15 |
10 |
1 |
3 |
4 |
3 |
2 |
3 |
3 |
3 |
3 |
Wir freuen uns auf die gemeinsame Umsetzung
des Obstbaus mit euch!