Es wird geforscht auf unserem Acker – zum Thema Unterflurbewässerung vs. oberirdische Bewässerung
*Quelle: Wir danken recht herzlich dem KPZ NaLa und dem LfULG für die Möglichkeit, die Dokumentation des Projektes – in Bild und Text – mit zu verwenden.
Projektbeschreibung: Das Kompetenzzentrum Nachhaltige Landwirtschaft (KPZ NaLa) führt in Kooperation mit der KoLa einen Versuch zur Nutzung von Unterflurbewässerung im Freilandgemüseanbau durch, um die Effizienz der Bewässerungstechnik im Vergleich zur oberirdischen Bewässerung bei wechselnden Kulturen zu untersuchen. Hintergrund sind die klimatischen Veränderungen in der Region Leipzig und Nordsachsen: Die Grundwasserstände und das Niederschlagsvorkommen nehmen zunehmend ab. Niederschläge werden sich zukünftig eher in die Wintermonate verlagern. Wärmere Temperaturen und zunehmende Winde verstärken die Verdunstung von Wasser auf den Anbauflächen. Trockenperioden nehmen zu. Dies erfordert über die Region Sachsens hinweg Investitionen in die Bewässerungsinfrastruktur, um die Anbausicherheit im Freilandgemüsebau zu sichern. Unterirdische Tröpfchenbewässerung kann für Betriebe eine Möglichkeit darstellen besser auf Trockenperioden reagieren und den Pflanzen Trockenstress zu ersparen. Die Unterflurbewässerung ermöglicht eine präzise Wasserzufuhr direkt an die Wurzeln der Pflanzen. Im Gegensatz zur herkömmlichen Oberflächenbewässerung, bei der oft ein großer Teil des Wassers verdunstet oder oberflächlich versickert, wird hier das Wasser effizienter genutzt. Dies führt zu einer besseren Nutzung der verfügbaren Wasserressourcen und Nährstoffe.
Versuchsfrage: Im Rahmen des Versuches sollen die Wassereffizienz von Unterflurbewässerung und künstlicher Regenbewässerung im Freilandgemüseanbau verglichen werden. Zusätzlich soll untersucht werden wie sich der Ertrag und die Qualität von Freilandgemüse unter den verschiedenen Bewässerungsregimen auswirkt.
Darüber hinaus werden folgende weitere Parameter untersucht:
a) Nmin-Gehalte, Smin-Gehalte, Porenvolumen und Grundnährstoffe im Boden
b) Bodenfeuchte in den jeweiligen Beeten
c) Biomasseaufwüchse, Nährstoffgehalte, Durchwurzelungstiefe und Chlorophyllkonzentrationen der Freilandgemüse
Prüffaktoren:
1. 16 Beete mit Unterflurbewässerung
2. 16 Beete mit betriebsüblicher Bewässerung
Zur Versuchsfläche mit Unterflurbewässerung sollen am selben Standort weitere 16 nebeneinanderliegende Beete, welche betriebsüblich bewässert werden und die gleichen Kulturen und Bewirtschaftungsmaßnahmen wie bei der Unterflurbewässerung aufweisen, liegen. Der Aufbau ermöglicht somit die Vergleichbarkeit der verschiedenen Bewässerungsmethoden. In den Jahren 2026/27 wird Lauch, Rosenkohl, Weißkohl, Rotkohl, Wirsing, Mais angepflanzt.
Die Unterflurbewässerung soll im Boden auf 35 cm Tiefe verlegt werden und dort mehrjährig verweilen. Die Bodenbearbeitung findet mit einem Geohobel auf 10 cm Tiefe statt, so dass keine Gefahr besteht für die Anlage.
Wir werden euch hier auf dem laufenden halten und sind selbst höchst gespannt auf die Ergebnisse…