Auswertung der Jahresumfrage 2024
“Ihr seid super und eure Tomaten sind es auch! Und nicht nur die, aber dafür an dieser Stelle mal extra Lob.”
“Ich wünsche mir andere Tomatensorten. Die Kola-Tomaten sind OK, aber nicht sehr geschmacksintensiv.”
Großartig war es, eure zahlreichen und so hilfreichen Rückmeldungen zu lesen! Und so gegensätzlich wie die oben genannten waren viele. Sie zeigen wieder einmal, dass es leider unmöglich ist, es allen Recht zu machen. Die einen lieben unsere Melonen, können nie genug Kartoffeln haben, verbrauchen auch mehr als einen Salat pro Woche. Die anderen hatten mehrmals Pech und nicht ganz reife Melonen in der Kiste oder können die Kartoffel-, Kohl- & Rübenmengen nicht bewältigen. Was ihr verbrauchen könnt und was eure Geschmacksnerven begeistert, ist so wahnsinnig unterschiedlich. Manche wollen am liebsten genau auswählen, was in ihrer Kiste sein wird, andere freuen sich über das Überraschungspaket und den Zwang zum kreativen Kochen. Wir nehmen jede Kritik und jeden Vorschlag sehr ernst und freuen uns, Verbesserungen bzw. Anpassungen einzubauen ins neue Anbaujahr.
Lasst uns mal näher rein schauen in die Zahlen:
697 Mitglieder haben an der Jahresumfrage 2024 teilgenommen. 625 davon beziehen einen S, M oder L-Anteil. Das sind knapp 40 % aller Kistenbezieher*Innen! Vielen, vielen Dank für eure Zeit, die uns nun solch spannenden und validen Ergebnisse liefert. Sie sind uns gerade jetzt in der Vorbereitung zum neuen Jahr ein Gradmesser, um den Anbau, die Kistenplanung und die Gesamtorganisation noch bedarfsgerechter zu gestalten.
Am Ende findet ihr Antworten auf von euch mehrfach gestellte Fragen und Ideen.
Ernteanteile & Co
Wünschst du dir Obst und Gemüse, was diese Saison nicht dabei war?
Wow! Ihr hattet viele viele Vorschläge. Wie letztes Jahr kann es immer noch ein wenig mehr Obst sein, vor allem in den kargeren Wintermonaten wünscht ihr euch abwechslungsreichere Kisten mit anderen Wintergemüsen. Die ersten Äpfel, Birnen, Aprikosen, Pfirsiche und Pflaumen (wehe du Frost!) werden nächstes Jahr heranreifen, in welchen Mengen, das können wir noch nicht einschätzen. Trauben, Melonen und Erdbeeren werden natürlich weiter angebaut.
Der Wunsch nach mehr Beeren ist genauso stark wie letztes Jahr. Eine Idee, die an uns herangetragen wurde, ist ein Selbstpflückfeld für die sehr aufwendig zu erntenden Kulturen. Wir wissen, wie grandios diese süße Ergänzung wäre, ökonomisch gesehen ist die Ernte jedoch nicht tragbar. Das aus der aus der Not geborene Angebot zum Selbstpflücken der Erdbeeren wurde sehr gut angenommen, jedoch hat es auch zu etwas Unmut geführt, da die, die keine Möglichkeit hatten, raus zu kommen mit dem begrenzten Mengen, die über die Kiste kamen, leben mussten. Also, kurz gesagt, das Thema bleibt und wir denken weiter über eine Lösung nach.
An Gemüse waren die meist genannten mehr und andere Kräuter (Herausforderung: wie kommen die Kräuter möglichst frisch zu euch), Pilze (leider nein), Zwiebeln (Salatzwiebeln, ja!), Ingwer (in weiter Ferne, aber doch irgendwann ja) und Knoblauch (ja!), Pastinaken (ja!), mehr und andere Bohnensorten (nein, wir konzentrieren uns auf eine Sorte und dafür mehr davon), Spargel (wächst schon, in 2 Jahren wird geerntet), mehr Rosenkohl (ja!), Topinambur (nein, im Anbau schwierig), geschmacksintensivere Tomaten (ja!), allgemein mehr Fruchtgemüse und Möhren (ja!), andere Kürbis- und Salatsorten (nein, wir bleiben erstmal bei unseren Sorten) und Süßkartoffeln (ja!).
Wie bist du darauf gekommen, einen KoLa Ernteanteil zu beziehen?
Wir merken immer wieder, dass ein beachtlicher Teil der neuen Mitglieder über das gute alte Weitersagen zu uns kommen: bei der aktuellem Umfrage waren es 35% der Befragten. Schauen wir auf die Zahl seit der Gründung von KoLa sind 559 Mitglieder (inkl. Probe Abonnenten) über eine direkte Empfehlung zu uns gekommen bzw. 716 gaben an, über Mund-zu-Mund-Werbung von uns gehört zu haben. Das verdient einen lauten Applaus! Trotzdem probieren wir viele neue Wege aus, um wie jetzt zum Bespiel mit unserem neuen Jugendkonto Menschen unter 26 zu erreichen, die bisher noch kaum in der Genossenschaft vertreten sind. Je mehr wir sind, um so stabiler können wir wirtschaften und um so schneller kommen wir voran, unsere Ziele zu erreichen: Verbesserung der Arbeitsbedingungen & Löhne, Erweiterung der Flächen & des Angebots und Vertiefung & Ausweitung der ökologischen Maßnahmen.
Was vermisst du momentan am meisten bei der KoLa?
Puh, die überwiegende Mehrheit, also 74.89%, ist zufrieden 🙂
Wir haben daneben noch viele spannende Anregungen bekommen, wie: Life-Tracker bei der Auslieferung, eine XS Kiste für Single Haushalte, mehr Beteiligungsmöglichkeiten jenseits von den klassischen Ackereinsätzen, eine Tausch-/Schenkekiste in der Verteilsation, ein KoLa Event Kalender, ein ganzjährig geöffneter Hofladen… Wir werden sehen, was wir davon umsetzen können.
Was gefällt dir besonders an deiner Mitgliedschaft bei der KoLa?
Hier waren die Antworten sehr ausgeglichen. Gefreut haben wir uns über eure handgeschriebenen Gründe Teil der Genossenschaft zu sein. Die Big Five sind: Förderung regionaler & saisonaler Ernährung mit klimaschonenden kurzen Transportwegen, Faire Arbeitsbedingungen, Bezug zur Produktionsstätte & Mitmachen können aber nicht müssen, Ökologische Landwirtschaft & Förderung gesunder Böden, der ganzheitliche Ansatz & die Vision der KoLa.
Wärst du bereit, bei Ackereinsätzen oder anderen Aktionen wie beim Tag der offenen Tür oder beim Kreativeinsatz aktiv mitzuwirken?
Wie ihr wisst und schätzt, sind bei uns Mitgliedereinsätze freiwillig. Das Anbauteam ist stabil aufgestellt und kann normalerweise alle Aufgaben gut bewältigen. Trotzdem freuen wir uns ungemein über die Begegnungen und den Austausch mit euch bei den Mitgliedereinsätzen und Führungen. Es ist wahnsinnig toll, zu sehen, wer alles Teil der Genossenschaft ist und was wir gemeinsam schaffen können. Zukünftig werden wir vor jedem Einsatz bekanntgeben, wieviele Menschen gebraucht werden, um das Arbeitspensum zu schaffen. Vielleicht motiviert das den ein oder anderen, der noch nie hier war, mal mitanzupacken 😉
Dieses Jahr wurde überschattet durch den furchtbaren Unfall von Narin, den wir unverändert verarbeiten müssen und der unsere Herzen schwer macht. Wir nehmen externe Unterstützung im Trauerprozess in Anspruch und sind füreinander da. Eine ganze Zeit waren wir darauf angewiesen, dass ehemalige KollegInnen, Freunde und Mitglieder uns bei den täglichen Aufgaben unterstützen. So konnten wir auch in dieser krassen Zeit den Betrieb weiterführen und verhindern, dass Angebautes auf dem Acker vertrocknet. Wir wollen an dieser Stelle noch einmal Danke sagen für eure Anteilnahme und euer Verständnis. Für all die, die sich mehr öffentliche Aufarbeitung wünschen – im Vorstandsbericht 2023/24 und bei unserer Generalversammlung wird der Unfall noch einmal zur Sprache kommen.
Welche Kulturen sollten wir mehr anbauen?
Die meist genannten Kulturen, von denen ihr nicht genug bekommen könnt sind Buschbohnen, Gurken, Paprika, Rosenkohl, Spinat, Tomaten und Zuckererbsen. Da können wir euch guten Gewissens sagen (bis auf Zuckererbsen, leider), wird gemacht!
Welche Kulturen sollten wir weniger anbauen?
Die meist genannten Kulturen, von denen ihr eher genug habt sind Fenchel, Kohl- und Mairübe, Rettich, Sellerie und ganz oben Zuckerhut. Das werden wir berücksichtigen.
Frische, Qualität, Mengen, Vielfalt der Ernteanteile
Bei uns kam ganz frisch die Möglichkeit auf, KoLa Aufstriche bei einem Kooperationspartner zu produzieren. Wir haben uns als erstes an euch gewandt, um herauszufinden, ob überhaupt Interesse besteht. Das Ergebnis ist eindeutig uneindeutig, ihr seid gespalten. Sehr hilfreich fanden wir den Hinweis, dass es tatsächlich schon ein sehr breites Angebot in dieser Sparte gibt. Auch kam der Vorschlag, eher in eingemachtes Gemüse zu investieren. Wir werden uns das durch den Kopf gehen lassen und halten euch auf dem Laufenden.
Sattelfestigkeit, Preis-Leistungsverhältnis, Mitgliederbetreuung, Verteilstationen
Wie zufrieden bist du mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis?
Viele von euch fragen sich, ob wir die Preise stabil halten können. Fest steht, sofern durch die Inflation unsere Kosten steigen, müssen wir diese Kosten auch weitergeben. Außer wir schaffen es durch Effizienzgewinne oder Realkostensenkung diese anderweitig einzusparen. Wir geben nur so viele Kosten weiter, wie betriebswirtschaftlich wirklich notwendig ist, denn wir sind kein gewinnorientierter Betrieb. Im Vorstandsbericht und auf der Generalversammlung informieren wir transparent über die wirtschaftliche Lage.
Bist du zufrieden mit deiner Verteilstation?
Wir haben euch gefragt, ob es noch mehr Verteilstationen geben sollte. Ihr habt einige Vorschläge gemacht, denen wir nachgehen werden! Auch die Probleme, die es immer mal wieder gibt in einigen Stationen (das meist genannte: Gemüse gemoppst oder Kiste weg), schauen wir uns genau an und versuchen, die Prozesse zu optimieren. Wir möchten hiermit noch einmal alle sensibilisieren, dass jeder wirklich nur seine Kiste in der korrekten Größe mitnimmt. Es häufen sich Fälle, bei denen Ernteanteile geplündert werden. Oft finden wir eine Erklärung, aber manchmal sind wir ratlos. Dass eventuell Nicht-Mitglieder involviert sind, kann nicht ausgeschlossen werden. Auf jeden Fall kümmern wir uns um alle Beschwerden und Unregelmäßigkeiten. Wir werden auch nochmal auf die Stationen zugehen und Material zur Verfügung stellen, die das Personal ausreichend schult im Umgang mit unserem Kistensystem, da wir darauf aufmerksam gemacht wurden, dass nicht alle gut informiert sind.
Bist du mit der Mitgliederbetreuung (bei Fragen, Änderungswünschen etc.) zufrieden?
Wie fest sitzt du im KoLa-Sattel?
Uns beschäftigt sehr, wie wir die Zufriedenheit erhöhen können und daher wollen wir uns die Gründe, die Genossenschaft zu verlassen bzw. den Ernteanteil zu kündigen, auch genau anschauen. Oftmals wird die finanzielle Situation genannt, oder die fehlende Flexibilität, die Lage oder der Tag der Abholung in einer unserer Stationen, der Turnus der Lieferungen oder die Menge des Gemüses. Ab sofort fragen wir die Gründe auch konkret ab. Wir bemühen uns weiter, unser Netz von Verteilstationen fair zu verteilen und mit dem neuen Joker-System sind wir schon viel flexibler geworden. Lasst uns gut im Gespräch bleiben und so gemeinsam vorankommen.
Fragen und Ideen
DANKE für euer vieles, vieles positives Feedback, eure konkreten Vorschläge & Gedanken! Wir sammeln alles und hoffen, dass ihr bei der Entwicklung von KoLa die ein oder andere Idee wiederfinden könnt! Hier findet ihr Antworten auf im Rahmen der Umfrage von euch gestellte Fragen:
Spätestens einen Tag vor der Lieferung sollte der Erntezettel spätestens hochgeladen sein, hier arbeiten wir gerade an einem neuen internen Prozess, dass ihr endlich darauf zählen könnt.
Ein schöner Gedanke an sich, der öfter an uns heran getragen wird. Unsere Anbauplanung ist jedoch schon jetzt recht komplex mit über 50 Kulturen. Auf diese wollen wir uns konzentrieren und eine hohe Qualität sicherstellen.
Daran basteln wir schon eine Weile. Ziel ist es, dass ihr euch über diese Seite nicht nur darüber informieren könnt, wann welche Sorte geerntet wird, sondern auch Rezepte aufrufen könnt und erfahrt, welche Nährstoffe die Sorten enthalten, wie man sie am besten lagert und diverse Tips zur Weiterverarbeitung.
Das ist verwaltungstechnisch nicht ganz einfach. Das selbständige flexible Umstellen der Zahlungsweise ist nicht angedacht, ihr könnt aber immer mit uns Kontakt aufnehmen und wir regeln das gemeinsam.
Wenn ihr die Markierung * im Erntezettel seht, bedeutet das, dass die genannten Sorten nicht für alle reichen. Oft stehen auch zwei verschiedene Kulturen da, wenn es eng wird – in der einen Kiste landet die eine, in der anderen die andere. Dieser letzte Überraschungsfaktor bleibt und wir hoffen auf euer Verständnis. Sollte einmal eine Kultur nicht reichen für alle, wird das notiert und möglichst zu einem anderen Zeitpunkt ausgeglichen. Ihr müsst das nicht rückmelden 🙂
Damit die Tomaten in einem akzeptablen Zustand bei euch ankommen, müssen wir sie in einem bestimmten Reifegrad ernten. Wir werden aber bezüglich der Sorten noch ein paar neue ausprobieren im kommenden Anbaujahr, die hoffentlich geschmacklich die bisherigen übertreffen!
Gerade Wintersalate wie Endivie, Frisée, Radicchio, Chicorée und Zuckerhut sind reich an Bitterstoffen, die den Stoffwechsel und Appetit anregen, aber die Lust auf Süßes mindern. Das ist also ganz normal. Eichblattsalat schmeckt dagegen angenehm nussig und herzhafter als Kopfsalat, aber milder als Endivien.
Leider nicht, denn bei den alten Sorten ist die sowohl die Abreifzeit als auch die Größe des einzelnen Gemüses sehr unterschiedlich. Planen wir also die Ernte einer bestimmten Sorte für die Erntekiste xy, dann müssen wir sichergehen, zu einem bestimmten Zeitpunkt eine bestimmte Menge in einer bestimmten Qualität vorrätig zu haben. Der Inhalt der Erntekisten sollte auch immer gleich sein, unterschiedliche Größen des Gemüses wären nicht fair.