So viel steht fest: durch den Bezug von regionalem Biogemüse von der KoLa tragt ihr einen Teil dazu bei die Umwelt zu schützen, regionale Wertschöpfungsketten zu stärken und durch kurze Lieferwege CO2 einzusparen. Aber wie genau setzen wir unseren Anspruch an Solidarität mit der Natur und folgenden Generationen um?
Um das sowohl für uns als auch für euch zu klären, haben wir unser Ökokonzept schwarz auf weiß niedergeschrieben. Da wir eine Betrieb im Aufbau sind, mischen sich dabei Ziele mit Methoden. Aber wir sind überzeugt, dass es gut ist, einmal gründlich klar zu stellen, wie wir unsere ökologischen Ansprüche im Alltag umsetzen. Unser Ökokonzept könnt ihr hier herunterladen. Demnächst werden wir es auch noch mal aufbereitet auf unserer Website veröffentlichen. Ihr findet dort gegliedert in die Gebiete Artenvielfalt, Ressourcenschonung sowie Klima- und Bodenschutz alle Maßnahmen zusammengefasst.
So dienen zum Beispiel unsere Hecken als Rast-, Nist- und Ruheplätze verschiedenster Vogel- und Kleinsäugerarten. Darüber hinaus sind sie wichtige Verbundstrukturen zwischen den angrenzenden Biotopen der Parthe-Aue sowie weiterführenden Feldhainen. Das heißt: aktiver Artenschutz durch die Bereitstellung von Lebensräumen. Außerdem dienen die Hecken als Wind- und Erosionsschutz sowie als Barriere gegen Pflanzenschutzmittelabdrift benachbarter konventionell bewirtschafteter Flächen.
Aktuell sind wir dabei Gründüngung auszusäen, wo wir Kulturen abgeerntet haben. Dies verhindert Bodenerosion und fördert das Bodenleben. Als wichtiger Teil unserer Düngestrategie spart Gründüngung auch externe Kosten. Zu den ausgebrachten Saaten zählen Triticale, Erbse, Phacelia, Wicke, Inkarnatklee, Sommerwicke, Buchweizen und Futtererbse.
Mit Blühstreifen zwischen unseren Kulturen locken wir Insekten an, wobei es insbesondere die blattlausfressenden Arten sind, die unseren Kulturen nützen und ökologischen Anbau langfristig erfolgreich machen.
Verwendete Arten sind beispielsweise Korn- und Ringelblumen, Schafgarbe, Koriander, Buchweizen, Kleearten, Malven, Mohn und Dill. Im Obst befinden sich die Blühstreifen in der Fahrgassenmitte und dienen so zusätzlich als Lockpflanzung, um Wühl- und Feldmäuse von den Baumstreifen fern zu halten.
Generell versuchen wir so viele Flächen wie möglich unversiegelt zu lassen. Das betrifft auch die Wege. Ob das langfristig auch bei nasser Witterung funktioniert, muss sich noch zeigen. Aber schließlich sind wir ein Betrieb im Aufbau und einen Versuch ist es wert.
Langfristig, davon sind wir überzeugt, rentiert sich ein gesunder Boden und ein ökologisches Wirtschaften für alle. Aber natürlich bewegen sich die Entscheidungen, die wir im Anbau treffen, im Spannungsfeld von Ökonomie und Ökologie. Flächen, die nicht für den Gemüseanbau bereitstehen oder Arbeitsstunden, die für die Anlage der Hecken und Blühstreifen aufgewendet werden, schmälern kurzfristig den Ertrag. In der Aufbauphase war entscheidend, überhaupt regelmäßig genügend Ernteanteile zu produzieren und mit dem Wachstum der Genossenschaft mitzuhalten. Nach und nach können wir mehr Ressourcen dafür aufwenden, unsere ökologischen Ansprüche zu verwirklichen. Die Anforderungen an Ökonomie und Ökologie müssen also immer neu ausgehandelt werden. Das Ökokonzept dient uns zugleich als Orientierung und Zielvorstellung in diesem Prozess. Nicht zuletzt, um für alle Mitglieder der Genossenschaft klar zu machen, wo wir stehen und wo wir hin wollen.