Der Erste Schritt: Die Kistenplanung - Der Zweite Schritt die Anbauplanung
Noch bevor irgendwelche Jungpflanzen der verschiedenen Gemüsekulturen bestellt werden können, muss eine ganze Menge Planungsarbeit stattfinden. Zuerst planen wir entsprechend euren Bedürfnissen & den Tauchaer Standortverhältnissen welche Kulturen, wie häufig und in welcher Menge in die Kiste kommen. Dies wird bei uns als Kistenplanung für ein Kalenderjahr definiert.Darauf aufbauend kommt die Anbauplanung. Die Anbauplanung kombiniert die verschiedensten Gemüsekulturen, deren Ansprüche an die Fruchtfolge und die für die Mitglieder notwendigen Mengen. Dabei versuchen wir so zu planen, dass möglichst kein Überschuss entsteht. Aber auch so, dass wir immer auch einen gewissen Verlust mit einberechnen, damit bei kleineren Ernteausfällen noch ausreichend für Alle da ist. Sind final alle Kennzahlen erfasst, werden das Saatgut und die Jungpflanzen bestellt. Die Jahresplanung ist damit vorerst abgeschlossen.
Die ersten Jungpflanzen und die Ernteprognose
Mit dem Eintreffen der ersten Jungpflanzen im Februar kann dann die neue Anbausaison starten. Im Vorfeld finden Schritte der Bodenbearbeitung und Düngung statt, sodass ein optimiertes Pflanzbeet für die Folgearbeiten zur Verfügung steht. Dann wird gepflanzt und das erste erntereife Grün gibt’s dann aller frühestens 6 Wochen später. Ab jetzt wird aus den unterschiedlichen Anbaubereichen eine fortlaufende Ernteprognose erstellt: Damit ermitteln wir: Welche Kulturen sind wann erntereif und wieviel können wir ernten? Das wiederum ist essentiell für die wöchentliche Kistenplanung,- und Kistenrealität.
DIe Planung und die Realität...
Auch wenn wir die Kulturen mit Hingabe hegen und pflegen, so kommt es immer wieder dazu, dass sich eine Kultur nicht optimal entwickelt. Hierfür gibt es verschiedenste Ursachen:
Haben wir noch mit 1200 Stück Blumenkohl für die eine Woche geplant, so machen uns das Wetter, diverse Schädlinge, oder das unterschiedlich aufwachsende Pflanzgut immer mal einen Strich durch die Rechnung und so kommt es vor, dass von 1200 gepflanzten Blumenkohl in der ersten Erntewoche nur 500 Stück als ausgereift prognostiziert sind. Die anderen Pflanzen können dann zum Teil erst in der darauffolgenden Woche geerntet werden und so weiter und so weiter. Dies passiert bei allen Kulturen und hat maßgeblichen Einfluss auf das Bestücken eurer Erntekisten.
Bei dieser Herausforderung achten wir sehr darauf, dass wir alle Mitglieder fair beliefern. Ist also mal eine Gemüsekultur nicht ausreichend vorhanden, dann wird diese auf den Lieferscheinen der Stationen vermerkt und in den Folgewochen ergänzt oder durch eine andere, gleichwertige Kultur, ersetzt (z.B. Blumenkohl mit Brokkoli). Auch wird ein teilweiser Unterschied zwischen den Kistengrößen gemacht, der aber ebenfalls über das Jahr hinweg versucht wird auszugleichen.
An einem Ernte- und Packtag treffen dementsprechend unterschiedlichste Gemüsekulturen in der Packhalle ein. Auch hier werden Planzahlen erneut zur abweichenden Realität. Wenn noch in der Jahresplanung für einen Blumenkohl 500g durchschnittliches Fruchtgewicht kalkuliert sind, so wiegt der eine Blumenkohl mal 800g und der andere nur 300g. Auch hier wird durch Größensortierung versucht wieder ein faires Verteilen auf die Kistengrößen vorzunehmen. Nun könnte man denken, dass der 300g Blumenkohl sich doch noch entwickelt. Dies ist ein Trugschluss, da die Einzelpflanze ihre volle Kapazität erreicht hat und dann eher in die Blüte geht, anstatt weiter zu wachsen. Es treten also viele verschiedene Faktoren mit ihren Wechselwirkungen auf, bis schließlich das Gemüse aus dem Anbau bei euch in der Kiste landet.
Die Winterkulturen
Abschließend nun zu der Planung der frischen Winterkulturen. Salate und diverses anderes Blattgemüse sind im Winter im geschützten Anbau noch möglich. Rosenkohl, Spinat, Lauch, Grünkohl, sowie Feldsalat vertragen zudem gewissen Frost und können,- sofern nicht zugeschneit frisch aus dem Freiland geerntet werden. Doch entwickelt sich das Gemüse deutlich langsamer durch die kalten Temperaturen und die lichtarmen Tage. Daher stammt ein Großteil unseres Gemüse aus dem Lager. Momentan schöpfen wir aus einem Gemüseangebot von 12-15 eigens angebauten Gemüsekulturen und diversen Zukauf. So versuchen wir die entbehrungsreiche Winterzeit mit einer gewissen Vielfalt für euch zu überbrücken.
alles in Allem haben wir im ersten Jahr
die Angestrebten Kistengewichte erreicht
Alles in allem sind die Kistengewichte aber auch schon im ersten Anbau-Jahr als positiv zu Werten und entsprechen den durchschnittlich angegebenen Werten von 4,8 kg je M-Kiste und 2,4 kg je S-Kiste. Im nächsten Jahr haben wir zudem mehr Flächen und statt 2 nun 4 Folientunnel, welche mit Tomaten, Paprika, Auberginen und später Wintersalaten bepflanzt werden können.