Generalversammlung 2022
Auf dieser Seite findet ihr die Informationen zur diesjährigen Generalversammlung. Eine Einladung habt ihr auch per E-Mail erhalten.
Liebe Mitglieder, wir laden euch herzlich zur dritten Generalversammlung unserer jungen Genossenschaft ein. Denn es gibt in diesem Jahr einige interessante Anträge und die Neuwahlen des Vorstands und Aufsichtsrats stehen an. Es wird die erste Präsenzversammlung bei uns am Hof sein, worüber wir uns sehr freuen. Nach der Versammlung wollen wir mit euch einen entspannten Abend am KoLa-Hof mit Suppe und Glühwein verbringen. Wir freuen uns, wenn ihr zahlreich erscheint und über eure Genossenschaft mitbestimmt! Nun direkt zur Sache:
Ort und Zeit
am Sonntag, den 11.12.2022, 13 Uhr – 20 Uhr
bei KoLa Leipzig eG, Engelsdorfer Str. 99, 04425 Taucha
Tagesordnung
- Willkommen
- Bericht des Vorstands
- Bericht des Aufsichtsrats
- Bericht von der Genossenschaftsprüfung
- Beschlussgegenstände (Pflichtteil)
- Feststellung des Jahresabschlusses
- Ergebnisverwendungsbeschluss
- Entlastung des Vorstands
- Entlastung des Aufsichtsrats
- Wahl des Vorstands
- Wahl des Aufsichtsrats
- Weitere Beschlussgegenstände (detaillierte Anträge siehe Anhang)
- Antrag des Vorstands: Ergänzung des Zwecks und Gegenstands der Genossenschaft um die Aspekte der Demokratie, Nachhaltigkeit und Klimagerechtigkeit in § 2
- Antrag des Beirats der Mitarbeitenden: Änderung der Regelung zum Beirat der Mitarbeitenden in § 12
- Antrag des Vorstands: Anpassung / Änderung der Regelung zur Ratenzahlung auf übernommene Geschäftsanteile in § 4
- Sonstiges / Aussprache
Unterlagen zum Download
Zu den Wahlen von Aufsichtsrat & Vorstand
Falls ihr kandidieren wollt, meldet euch unter info@kolaleipzig.de mit dem Betreff „Kandidatur“. Schreibt uns dazu einen kurzen Text über euch und eure Motivation. Wir würden diese Kandidaturtexte dann im Vorlauf zur Generalversammlung den Mitgliedern zugänglich machen. Wir freuen uns insbesondere über Frauen und nicht-männliche Kandidat*innen.
Wer sich für den Aufsichtsrat interessiert: Der Aufsichtsrat kontrolliert und berät den Vorstand und berichtet der Generalversammlung darüber. Er wird für drei Jahre gewählt und arbeitet ehrenamtlich. Es soll mindestens vier Sitzungen im Jahr geben, in der Praxis waren es im letzten Geschäftsjahr acht Sitzungen. Unser Aufsichtsrat besteht jedoch derzeit aus neun Mitgliedern und ist damit vergleichsweise groß, so soll sich die Arbeit auf viele Schultern verteilen. Der Aufsichtsrat ist eine gute Möglichkeit sich tiefer und kritisch in die Arbeit unserer Genossenschaft einzubringen! Die rechtlichen Details zur Arbeitsweise des Aufsichtsrats findet ihr in unserer Satzung unter §12 und im Genossenschaftsgesetz ab §36.
Der Vorstand wird ebenfalls für drei Jahre gewählt und ist bei KoLa geschäftsführend tätig, insofern ist die Vorstandstätigkeit nicht vergleichbar mit beispielsweise der ehrenamtlichen Tätigkeit eines Vereinsvorstands. Wir bitten dies bei Kandidaturen zu berücksichtigen.
Angekündigte Kandidaturen zum Aufsichtsrat
Hier drucken wir vorab die Vorstellungs-Texte von Kandidat*innen für den Aufsichtsrat ab. Die hier aufgeführte KandidatInnen-Liste ist nicht verbindlich. Die finalen Kandidaturen und Wahlen werden auf der Generalversammlung erklärt und beschlossen.
Portraits der amtierenden Aufsichtsräte findet ihr auch hier.
Liebe KoLa-Mitglieder,
zu den Forschungsprojekten des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ), wo ich seit 30 Jahren tätig bin, zählt auch die kritische Analyse der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU. Meine Kolleg:innen weisen nach, dass – ungeachtet einiger Reformen – der Anteil der pauschalen Flächenförderung noch immer viel zu hoch ist und auf Kosten von Klima-, Natur- und Gewässerschutz sowie der Ökosystemleistungen und Artenvielfalt geht. Wie so häufig werden fundierte wissenschaftliche Analysen und konkrete Handlungsempfehlungen nicht oder nur frustrierend langsam in politisches Handeln umgesetzt. Durch ein Engagement bei KoLa hat sich mir die Möglichkeit eröffnet, selbst tätig zu werden und gemeinsam mit vielen anderen den Beweis anzutreten, dass und wie zukunftsfähige Landwirtschaft möglich ist. Die zahlreichen kleineren Solawis mögen ihre Mitglieder zufriedenstellen – aber man bleibt eben innerhalb der eigenen gesellschaftlichen Blase. Bei KoLa hingegen sind die Initiatoren entscheidende Schritte weitergegangen und haben dabei außergewöhnlichen Mut bewiesen. Neben nicht unerheblichen finanziellen Unwägbarkeiten bestand und besteht das Risiko eines Imageschadens für die “Branche“, wenn ein Projekt scheitert, das als Pilot derart im Interesse der Öffentlichkeit steht.
Von Anfang an hat mir die Möglichkeit gefallen, tatkräftig mit anpacken zu können. So habe ich an den Tunneln mitgebaut, als diese noch vor Weihnachten 2020 fertiggestellt werden mussten, habe eine Verteilstation im Wissenschaftspark Permoserstraße eingerichtet und suche bei Mitgliedereinsätzen immer wieder gerne den körperlichen Ausgleich zur vorwiegend intellektuellen Arbeit am Schreibtisch. Außerdem habe ich die Gelegenheit genutzt, 2021 Teile der KoLa-Hecke in das Tagfalter-Monitoring Deutschland zu integrieren, eines der bekanntesten Citizen-Science-Projekte im Land, das ich im Rahmen meiner wissenschaftlichen Tätigkeit 2005 gemeinsam mit Prof. Josef Settele ins Leben gerufen habe. Nach mittlerweile zwei Jahren liegen für die KoLa-Hecken interessante Daten vor, die im KoLa-Mitgliederforum (Naturschutz/Tagfalter-AG) präsentiert und diskutiert werden. Spannend ist die Frage, welchen Einfluss die Etablierung der Hecke nicht nur auf die Strukturvielfalt, sondern auf die Biodiversität in der Agrarlandschaft insgesamt haben wird. Hierbei fungieren die Tagfalter als Indikatoren.
Zu meiner Person: Als studierter Biologe arbeite ich im UFZ an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Verwaltung. Ich verfüge über keine Expertise als Jurist oder Ökonom, kann aber auf reichlich Erfahrungen in Gremienarbeit verweisen: So war ich von 2001 bis 2009 Arbeitnehmervertreter im UFZ-Aufsichtsrat und bin seit 2019 Referent des Wissenschaftlich-Technischen Rates, der die leitenden Wissenschaftler:innen des Zentrums repräsentiert und die Funktion hat, Aufsichtsrat und Geschäftsführung zu beraten. Zudem bin ich langjähriges Mitglied im Betriebsrat des UFZ.
Ich würde mich sehr freuen, wenn meine Bewerbung erfolgreich wäre und ich so die Gelegenheit bekäme, im KoLa-Aufsichtsrat konstruktiv mitarbeiten und mitgestalten zu können.
Leipzig im November 2022
Reinart Feldmann
Meine Vorfahren waren Landwirte, ich vermisse seit meinem Umzug nach Leipzig vor mehr als 20 Jahren regionales Gemüse und Obst. Die KoLa überzeugte mich von Anfang an, ich bin dankbar, dass ich mich bereits als Aufsichtsrätin beim Auf- und Ausbau der KoLa einbringen konnte.
Ich bin Rechtsanwältin und Fachanwältin für Handels- und Gesellschaftsrecht. Meine Erfahrungen aus Wirtschaft und Unternehmensgründungen bringe ich gern in die KoLa ein, damit möglichst viele in Leipzig und Umgebung von regionalem und ökologisch wertvollen Gemüse profitieren können.
Kunst denkt mit und voraus, KoLa bringt es auf den Teller.
Die heute dominanten systemischen Anforderungen an die Wirtschaft sowie das Individuum lassen sich treffend mit dem Wort Hyperfluidität beschreiben. Alles hat reibungslos zu funktionieren und muss berechenbar sein. Um weder Arbeitsabläufe noch Handelsrouten zu stören muss alles stotternde, alles von der Norm abweichende minimiert werden. Eine auf Wachstum zielende und im globalen Wettbewerb stehende Wirtschaft setzt das voraus.
Die Kola Leipzig eG ist demnach ein Störfaktor. Sie weicht von der Norm ab. Anders als die Evergiven und ihr Feststecken im Suez Kanal bringt KoLa allerdings keine globalen Handelswege zum stocken. Wir zeigen, dass ein holistischer, das Unberechenbare akzeptierender Ansatz der zusammen mit dem Boden und der Natur arbeitet um lokal gemeinsam für die Mitglieder und Menschen vor Ort zu produzieren in einem großem Masstab möglich ist. Damit richten wir Vorschläge an die starren, systemischen Anforderungen und entwickeln neue Herangehensweisen, die kooperative Abläufen Nährboden geben.
Vor fast vier Jahren lernte ich KoLa kennen. Damals waren wir nicht mehr als eine Idee und obwohl ich dem Entstehungsprozess sehr nah war, blieb ich bis auf, und vielleicht auch wegen, meine Arbeit an Design und Fotografie in einer Beobachterolle. Persönlich erlebte ich damals einen Umbruch. Meine Arbeit entwickelte sich von einer journalistischen hin zu einer künstlerischen. Über die Jahre blieb KoLa konstant Teil dieser Entwicklung und ich Teil der KoLas.
Als ich Anfang 2021 für Eva in der Rolle der Öffentlichkeitsarbeit einsprang, vertiefte sich dieser begleitende Prozess. Neben der Öffentlichkeitsarbeit war damals für mich die Arbeit im Team mindestens ebenso wichtig. Den holistischen Ansatz weitergedacht gehen beide Hand in Hand, eine Trennung ist unmöglich.
Als ich KoLa im Herbst 2021 verliess, um im Master Photography and Society in Den Haag zu studieren nahm ich mehr als nur eine blaue Kiste zur Erinnerung mit. Ich blieb weiter Beobachter und Ratgeber. Durch mein Studium an einer Kunstakademie und dem Standort Niederlande entwickelten sich diese Rollen weiter. Heute ist meine Position gleichsam von einer Übersicht über das was KoLa gesellschaftlich zu realisieren Versucht und einer Einsicht in die Arbeitsweise des Teams geprägt.
Diese Position möchte ich weiter vertiefen. Ich glaube sie ist als eine Schnittstelle in der KoLa Leipzig eG von Relevanz. Durch ihre Übersicht ermöglicht sie einen Blick in die Zukunft, der durch die Einsicht in das Team, in die momentane Realität, informiert wird. Darum möchte ich mich hiermit bewerben, die KoLa Leipzig eG für eine Zeit als Mitglied des Aufsichtsrats zu begleiten. Mein Blick als Künstler kann den spezifischen Sichtweisen im Aufsichtsrat auf Wirtschaft, Recht, genossenschaftliches organisieren und Naturschutz wichtige Perspektiven beisteuern.
Mein Name ist Pascal Giese, ich wohne seit 2016 in Leipzig und bin visueller Künstler und Dokumentarfilmer.
Ich möchte mich gerne für den Aufsichtsrat zur Wahl stellen. Kurz zu mir:
Ich bin 38 Jahre alt und begleite die KoLa schon seit Anfang an – als Gemüseabnehmer und als aktives Mitglied. Persönlich hatte ich vorher keinen Bezug zur Landwirtschaft. Aber als gelernter Elektriker habe
mich dann bei der Planung und Umsetzung der Gebäude-Elektrik und der PV-Anlage für den Betrieb eingebracht. Ich kenne also den Betrieb mit seinen technischen Anlagen und kann mir vorstellen insbesondere diesbezüglich beratend und kontrollierend als Aufsichtsrat einzuspringen! Der Solidarischen Landwirtschaft mit den Ansprüchen Nachhaltigkeit, Fairness und Ökologie gehört die Zukunft. So möchte
ich auch zukünftig gerne die weitere Entwicklung begleiten und tatkräftig unterstützen.
Ich möchte gerne für den Aufsichtsrat kandidieren.
Ich bin Anfang 30, lebe seit 10 Jahren in Leipzig und bin sowohl angestellt in der Boulderhalle Kosmos als auch selbstständig im Bereich der Jugendbildung tätig. Ich kenne das Projekt Kola von dem Beginn an, war bei einigen Gründungstreffen dabei und habe mich dafür eingesetzt, dass es keine verpflichtenden Arbeitseinsätze gibt. Mir ist außerdem wichtig, dass KoLa ein guter Arbeitsplatz für alle ist. Über meine Selbständigkeit und meine eigene Erfahrung in der Mitarbeitendenvertretung kann ich praktisches Wissen einbringen zur Gestaltung und Aushandlung von guten Arbeitsbedingungen.
beste Grüße
Sebastian
Zu mir.
Ich bin selbständiger Rechtsanwalt in Leipzig. Inhaltlich beschäftige ich mich vor allem mit Themen des öffentlichen Rechts und hier insbesondere mit den Themen „Bauen, Umwelt und Planen“, aber auch mit der Durchsetzung von Beteiligungsrechten.
Ich berate ganz unterschiedliche private als auch gewerbliche Akteure. Häufig habe ich aber mit Bürgerinitiativen, Hausprojektgruppen und NGOs zu tun. Diese unterstütze ich bei ihren unterschiedlichen rechtlichen Anliegen.
Wie waren die letzten drei Jahre im Aufsichtsrat?
Die letzten drei Jahre im Aufsichtsrat waren sehr spannend und dabei natürlich auch sehr fordernd. In der frühen Aufbauphase ging es um zahlreiche betriebswirtschaftliche Entscheidungen, die auch für die konkreten Abläufe im Betrieb wichtig waren. Neben dem finalen Abschluss der Pachtverträge, der Finanzierung des Aufbaus der Hofstelle sowie Fragen der Kooperation mit dem Handel war es sicherlich die Entscheidung zum Gewächshaus, die in diesem Bereich mit am forderndsten war.
Wichtigen und auch kontroversen Austausch gab es aber auch in der Frage der Außendarstellung der KoLa sowie der Einbindung der Mitglieder. Auch an dieser Diskussion möchte ich mich weiter beteiligen.
Warum möchtest Du Mitglied des Aufsichtsrats bleiben?
Auch wenn der ein oder andere freie Abend durch die Aufsichtsratsarbeit und die Gedanken an die KoLa „draufgegangen“ sind, war es vor allem erfüllend, ein so tolles Projekt mit Rat und Tat in der Aufbauarbeit (mit) unterstützen zu können. Viele der bisherigen Entscheidungen werden in den nächsten Jahren evaluiert werden müssen. Das wird sicherlich zu Anpassungen führen. Diese Prozesse möchte ich gerne nach meinen Möglichkeiten weiter mitbegleiten.
Wofür setzt Du dich weiter ein?
Natürlich geht es bei der Aufsichtsratsarbeit vor allem darum, dass die Genossenschaft auf einer soliden finanziellen Basis arbeitet. Die Genossenschaftsanteile und Darlehen der Genoss:innen sollen geschützt werden.
Die KoLa ist für mich als SoLaWi aber mehr als die betriebswirtschaftliche Absicherung eines ökologischen und regionalen Gemüsebezugs. Sie kann Leuchtturm für ein besonderes Verhältnis zwischen Genoss:innen/Kund:innen und der KoLa als Produzentin sein. Der Prozess zur Entscheidung üben den Bau eines Gewächshauses war für mich ein erstes gutes Beispiel. Als Aufsichtsrat möchte ich weitere solche Prozesse befördern und die Genoss:innenbeteiligung weiter ausbauen helfen.
Angekündigte Kandidaturen zum Vorstand
Für den Vorstand kandidieren bisher nur die derzeit amtierenden Mitglieder des Vorstands. Die hier aufgeführte KandidatInnen-Liste ist nicht verbindlich. Die finalen Kandidaturen und Wahlen werden auf der Generalversammlung erklärt und beschlossen.
- Eva Köhler
- Jan-Felix Thon
- Hanno Böhle